Lachs ja, aber Karottenlachs? Schmeckt das überhaupt. Genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich zum ersten Mal über dieses Wort gestolpert bin. Karotten ja, aber wieso sollte jemand “Lachs” nachbauen wollen? Nicht jeder der sich vegan ernährt, möchte auf alle Geschmäcker verzichten. Und selbst gemacht, ist immer noch besser als Convenience Food.
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Das Lachsproblem
Für mich gehört Lachs zu Silvester einfach dazu. Aber ich esse ihn auch gerne zum Brunch. Nun, die besten Nachhaltigkeitswerte weist der Lachs, den wir im Supermarkt bekommen aber nicht auf. Warum? Rund 90% der Lachsfilets die wir im Supermarkt kaufen können, kommen aus Aquakulturen. Das sind riesige Fischfarmen, in denen rund 100.000 Lachse pro Anlage gezüchtet werden. Diese Massentierhaltung hat seinen Preis. Lachse benötigen Antibiotika um nicht krank zu werden. Zusätzlich wird das Fischfutter mit einem Pflanzenschutzmittel haltbarer gemacht. Das Pflanzenschutzmittel wiederum steht im Verdacht krebserregend zu sein. Sollten die Zuchtlachse einmal aus ihrem Gehege auskommen, so führt dies zu einer genetischen Kontamination der wildlebende Lachsbestände.
Die Lachslaus ist das nächste Problem, das nicht nur Zuchtlachse betrifft. Der Parasit befällt auch die Wildlachsbestände. Die Lachse werden anfälliger für Krankheiten. In Aquakulturen versucht man dem Problem zum Beispiel mit der Tieferlegung der Gehege herr zu werden um. Die Lachslaus fühlt sich in größeren Tiefen nicht wohl. Aber es wird auch Chemie zur Bekämpfung des Blutsaugers eingesetzt. Wildlachs wiederum hat das Problem, dass sich Fadenwürmer bei ihm ansetzen. Diese finden sich im Fleisch wieder. Die Fadenwürmer können aber durch Erhitzen und Einfrieren unschädlich gemacht werden.
Karottenlachs als Alternative
Wem jetzt der Gusto auf Lachs gehörig vergangen ist, der kann entweder auf Biolachs mit Gütesigel ausweichen, oder probiert einfach einmal eine pflanzliche Alternative. Ich war selbst sehr überrascht, dass der Karottenlachs auf getoastetem Brot so gut schmeckt. Einfach mal den Test machen. Karottenlachs einlegen, dann ein Brötchen machen, die Augen schließen und probieren. Es ist kaum ein Unterschied bemerkbar. Selbst die Konsistenz hat mich persönlich überrascht. Und nicht nur mich, auch mein Mann war begeistert von der Alternative.
Zu (Karotten)Lachs passen übrigens Bagels hervorragend. Wie du Bagels machst, findest du in diesem Beitrag. Damals war noch echter Lachs am Brötchen.
Die Zutaten
Es gibt verschiedene Zubereitungsmethoden für Karottenlachs. Ich habe mich dafür entschieden mit Liquid Smoke zu arbeiten. Diesen bekommst du entweder online oder im gut sortierten Grillfachhandel. Ich habe Liquid Smoke aber auch schon bei Metro gefunden. Der Kochreiswein ist im gut sortierten Asialaden erhältlich und kostet kein Vermögen. Ich habe €4 bezahlt. Der Wein ist auch unter “Kochsake” (Achtung nicht verwechseln mit dem “normalen Sake”) oder Mirin bekannt. Beim Salz kannst du auch experimentieren. Ich habe Alpensalz von Ehrenwort Genussmomente verwendet. Diese kleine aber feine österreichische Firma hat aber noch viel mehr Salzsorten in ihrem Onlineshop. Vorbeischauen lohnt sich.
Karottenlachs
Kochutensilien
- Backrohr
- Alufolie
- Sparschäler
- verschraubbares Glas
Zutaten
- 500 g Karotten Bioqualität und die dickeren Exemplare
- 2 EL Kochreiswein aus dem Asiamarkt
- 1,5 TL Liquid Smoke
- 1,5 TL Salz
- 1 EL Leinöl
Anleitungen
Vorbereitung
- Wickle die Karotten in Alufolie ein und gare sie ca. 30-45 Minuten im Backrohr.
- Bereite die Marinade aus Kochreiswein, Liquid Smoke, Öl und Salz zu.
Einlegen
- Schäle die Karotten und schneide mit dem Sparschäler dünne Streifen aus den Karotten.
- Lege die Karottenstreifen in die Marinade und rühre vorsichtig durch.
- Fülle nun die Karottenstreifen in ein Glas und verschraube es fest.
- Lass den Karottenlachs noch zwei Tage im Kühlschrank reifen.
Ich kann dir nur sagen, probier es einmal aus. Ich hab auf meinem Instakanal das Wort “unpackbar” benutzt. Einfach unpackbar wie gut der Karottenlachs schmeckt und wie toll die Konsistenz ist. Im neuen Jahr brechen ja auf diesem Blog vegetarische Zeiten an. Ich werde meine Ernährung nämlich auf überwiegend vegetarisch umstellen. Warum überwiegend? Seien wir doch ehrlich – nobody is perfect oder. Es freut mich aber, wenn du mich auch auf dieser Kochreise weiter begleitest.
Alles Liebe
Carina
Wenn du selbst Brot oder Weckerl machen, dir übertriebenen Aufwand aber sparen möchtest, kann ich dir das Rezept zur Dinkelsonnenblume empfehlen.