6 Monate, über 3000 Stück weniger und knapp €950 später bin ich doch ein wenig stolz auf mich. Vor sechs Monaten habe ich beschlossen den Glimmstängeln abzuschwören. Warum, wieso und weshalb es zu diesem Rauchstopp kam, erfährst du wenn du weiter liest.
Zwei Wochen außer Gefecht
Vor sechs Monaten also spürte ich wie wieder einmal dieses Kratzen im Hals begann. Das Kitzeln in der Nase war auch verräterisch und schwups, schon begann die Erkältung. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, hatte sich die Erkältung wieder einmal auf die Bronchien geschlagen und da hatte ich den Salat. Wieder mal Bronchitis. Bis dahin erkrankte ich ein bis zwei Mal pro Jahr daran und meine Hausärztin legte mir bereits mehrmals ans Herz das Rauchen aufzugeben. Ich war also zuhause, lag im Bett, trank Tee, nahm meine Medikamente und fieberte sogar an, was ich sonst nie mache. Zwei Wochen dauerte es, bis ich wieder halbwegs fit war und da wusste ich, ich muss etwas ändern.
Gruppenzwang oder doch persönliche Entscheidung?
Warum beginnt man eigentlich mit dem Rauchen? Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der 6. Klasse mit der Schule auf Schi- und Rodelausflug fuhr. Etwas abseits der Rodelpiste saßen wir nun da und man reichte Zigaretten herum. Bis dahin hatte ich noch nicht geraucht, aber ein “huch, die Mama kommt” später, hatte ich den ersten Glimmstängel gepofelt. In der Schule trafen sich die “coole Kids” in der Pause auf der Raucherstiege und somit wurde aus dem einmaligen Rauchen beim Schiausflug ein dauerhafter Zustand. War die erste Zigarette noch Gruppenzwang, waren alle anderen dennoch eine persönliche Entscheidung.
Der Entschluss
Nun, vor sechs Monaten, ging es mir wirklich schlecht. Ich bin prinzipiell keine Mimose, aber dieses Mal krank sein hat mich echt eine Menge Kraft gekostet. Zum Glück hatte ich kein Verlangen nach einer Zigarette und so war ich schnell zwei Wochen rauchfrei. Als ich wieder gesund war beschloss ich schließlich zu versuchen weiter auf den Glimmstängel zu verzichten. Als Unterstützung lud ich mir zwei Apps herunter, die aufzeichneten
- wie viele Tage ich bereits rauchfrei war,
- wie viele Zigaretten ich nicht geraucht hatte und
- wie viel Geld ich gespart hatte.
Was zuerst nur als Info für mich gedacht war, wurde schließlich zum “Spiel”, zu einer Herausforderung für mich. Wie lange konnte ich es also aushalten, ohne eine Zigarette zu rauchen?
Real talk
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich zwischendurch keinen “Gusto” auf eine Zigarette gehabt hätte. Vor allem die Situationen, in denen ich früher geraucht habe, waren zu Anfang schwer auszuhalten. Ich habe mich aber diesen Situationen nie entzogen, sondern versuchte standhaft zu bleiben, schließlich und endlich war der “Gusto” nur wenige Minuten präsent.
Das Gerücht, dass viele Ex-Raucher zunehmen würden kann ich allerdings leider nur bestätigen. Ich habe in den sechs Monaten vier Kilogramm zugenommen. Aber auch nicht mehr. Rauchen verbraucht, so eigenartig das auch klingen mag, dennoch Kalorien. Diese sollte man nun anderwärtig einsparen.
Persönlicher Gewinn des Rauchstopps
Durch den Rauchstopp habe ich nicht nur Geld und Gesundheit gewonnen, sondern auch Zeit und mein Tag gestaltet sich stressfreier. Ich brauche nun nicht mehr Angst haben davor, dass ich keine Zigaretten mehr zuhause habe, auf längeren Autofahrten muss ich keine Rauchpausen mehr einlegen und nicht zu vergessen der Geruch!
Was ich aber nicht werden möchte, ist ein “militanter Nichtraucher”. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er/sie rauchen möchte oder nicht. Und jetzt weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung, dass es gar nicht so einfach ist mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn ich also wieder einmal in Versuchung gerate, dann werfe ich einen Blick auf die App, sehe mir die Zahl der nichtgerauchten Zigaretten an und versuche mir den Berg bildlich vorzustellen. Dann vergeht mir zum Glück sowieso der Gusto.
Wusstest du, dass ein Zigarettenstummel ca. 10-15 Jahre braucht um zu verrotten?